Tuesday, May 3, 2011

Mein Pflegehund Dede!

Über's volunteeren im Tierheim bin ich mittlerweile dazu gekommen, als Pflegestelle für Hunde zu fungieren. Praktisch bedeutet das, ich nehme einen Hund mit nach Hause und suche ihm/ihr eine Familie. Einfach nur vor Ort zu helfen hat mir nicht mehr genügt, da das Heim chronisch überfüllt ist und jede Woche vollkommen perfekte Hunde eingeschläfert werden - einfach nur weil es keinen Platz gibt oder sie zu sehr unter der Situation dort leiden, und man es ihnen nicht länger antun will. Sie Gassi zu führen, mit ihnen auf Adoptions-Events zu fahren oder ihnen "sitz" und "platz" beizubringen ist gut und schön. Wenn man dann aber mitbekommt, dass Hunde, an die man sich mit der Zeit emotional gebunden hat, ihr Leben lassen, bricht es einem jedes Mal auf's Neue das Herz - immer ein wenig mehr - und die eigene Arbeit erscheint sinnlos.

Als Pflegestelle weiß ich wenigstens, dass dieser bestimmte Hund am Leben bleiben wird und irgendwann sein Happy End findet.

Da Chris aufgrund einer schlechten Erfahrung als Kind Angst vor großen Hunden hat,  habe ich mich irgendwann angefangen im Tierheim umzusehen, was wir an kleinen bzw. zierlichen Pitbulls haben. Da gab es einige, aber nicht jeder passt in unsere WG und in mein Leben. Zahlreiche Gassigänge und Tests später fand ich den für uns meiner Meinung nach perfekten Hund: Dede. Leider hat sie in einem Monat Tierheim viel an Gewicht verloren, so dass sie bereits auf der Liste der Hunde war, die eingeschläfert werden sollten. Das konnte ich nicht zulassen, so dass ich sie eines Abends spontan mit nach Hause genommen habe. Eigentlich wollte ich nicht vor Mitte Mai mit dem "fostern" anfangen, da mein Mitbewohner Anton immer behauptete, er sei allergisch auf Hunde und ich dies respektierte (Es stellte sich heraus, dass dem nicht so ist und er es einfach nur erzählt, weil er Hunde nicht ausstehen kann - long story). Jetzt musste er da also durch. Der Hund war ohnehin ausschliesslich in meinem und Marlon's Zimmer und es ging um Leben und Tod - wortwörtlich. Dede blieb trotz seines Zeterns und des "Ultimatums". Dem Wort "dickköpfig" habe ich schon immer eine völlig neue Bedeutung gegeben - so auch in diesem Fall. Vorschriften lasse ich mir lediglich von meiner Mama machen, weil ich sie liebe und respektiere, und von meiner Chefin, da sie mich bezahlt. Alle anderen haben Pech.

Dede ist stubenrein, zieht nicht im Geringsten an der Leine und ist rundherum sanft wie ein Lamm. Sie kommt mit allem und jedem gut klar und ist zu allem Überfluss auch noch hübsch. Im Auto legt sie sich sofort hin und macht ein Nickerchen. Sie bellt nicht, knurrt nicht, lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen, knabbert keine Gegenstände an. Wer meine Stormy kennt, weiß wie anders Hunde sein können. Dede ist so ruhig, dass ich sie mit ins Büro nehmen konnte und sie den ganzen Tag keinen Mucks von sich gab. Schnell wurde sie der Büroliebling und meine Chefin wollte, dass ich sie jeden Tag mitbringe. Gesagt, getan.

Wie der Zufall es wollte, sah einer der Kollegen Dede und verliebte sich spontan derart in sie, dass er sie nach nur einer Woche in meiner Obhut adoptierte.

Ich vermisse sie ganz furchtbar, aber freue mich natürlich auch darüber, zumindest einem Hund das Leben gerettet zu haben. Ein Extra-Erfolgserlebnis war, als sogar Chris Dede süß fand, mit ihr schmuste und ihr von seinem Steak etwas abgab. Seine Zustimmung ist quasi das ultimative Gütesiegel!

Ich denke, Dede wird kein zukünftiger Pflegehund das Wasser reichen können, da sie ungelogen und ohne zu übertreiben ein PERFEKTER Hund ist. Soetwas findet man nicht oft. Es gibt viele sehr tolle Hunde im Tierheim, aber einer, bei dem einfach alles stimmt und in den sich jeder, der ihn trifft, sofort verliebt, gibt es nicht sehr oft.

Alles in allem eine tolle Erfahrung!

Im Auto

Schlafend auf der Rückbank

Kaum zu Hause angekommen wird gleich weitergeschlafen.

Ihr konnte man einfach nicht widerstehen. Selbst Marlon nicht.

Süüüüüüüüüüüß!

Hallo Du da!

Lässig :)

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