Thursday, October 14, 2010

Anfang, die Zweite

Wo waren wir? Ach ja, am Anfang. Ok. 

Die ersten 2 Wochen musste ich noch nicht arbeiten, da die meisten Tage jüdische Feiertage waren und meine Chefin somit außer Gefecht gesetzt war. Watt will man mehr? Also konnte ich mich in Ruhe um ein Handy, ein paar Anschaffungen und um eine gehörige Portion Sightseeing kümmern. Die US-amerikanische Küche habe ich auch zur Genüge erkundigt – weshalb ich überhaupt erst auf die Idee gekommen bin, mich beim YMCA anzumelden. Ich will schließlich nach 12 Monaten nicht so aussehen wie Viele hier. Nein Danke. Das muss nicht sein. 

 Das Art Museum aus der Ferne.


Logan Square ... an dem Springbrunnen steht toch tatsächlich ein Schild mit dem Titel "NO SWIMMING". Als ob jemand auf die Idee käme in 10 cm tiefem Wasser zu schwimmen. In dem Brunnen sieht man 3 Figuren, 3 weiblich Native Americans, welche die 3 Fluesse dieser Gegend darstellen: Wissahickon Creek, Delaware River, Schuylkill River.


Der Blick vom Logan Square auf City Hall.


City Hall vom Love Park aus gesehen. Wenn gerade Breast Cancer Awareness Week ist, färben sie das Wasser der Fontäne rosa. Schickie!


Und der berühmte Love Park, da Philadelphia wörtlich gesehen die Stadt der brüderlichen Liebe ist (Phileo = brüderliche Liebe). Vor dem Ding stehen Massen von Leute an, um ein Bild zu machen.


Und City Hall nochmal von Nahem. Bis in die 80er Jahre war sie das höchste Gebäude in Philly und nichts durfte in Philadelphia höher sein als der Hut von William Penn, der hier auf der Turmspitze steht und die groesste Bronzestatur der Welt ist. Irgendwann wurde dann ein hoeheres Gebäude gebaut, was um einiges den Guten Penn überragte. Das war damals in den 80er Jahren. Hier in Philly glauben sie, dass sie damit den Fluch des William Penn heraufbeschworen haben. Denn nach dem Bau des Gebaeudes hat keines der Philadelphia Sportteams irgendeinen Ligapokal gewonnen. Bis 2008. In 2008 wurde endlich das Comcast-Gebaeude fertiggestellt. Irgendjemand war so clever, eine kleine Statue von W. Penn an der hoechsten Stelle des Comcast Buildings zu befestigen, so dass wieder kein Gebaede in Philly hoeher ist als der Hut vom alten William. Der Fluch wurde geloest, und tatsaechlich im Herbst 2008 gewannen die Phillies die World Series im Baseball. Glaube versetzt offensichtlich Berge.






Die schwarz-weiß Bilder habe ich von Chris gestohlen, da er eine Profi-Kamera hat und noch einen iPod4 mit denen meine lausige Handy-Cam einfach nicht mithalten kann.



Riesengitarre

Betsy Ross Haus - wenn ich es richtig verstanden habe, hat sie die erste Fahne der USA genäht.

Eingangstor zu Chinatown - leckeres & günstiges Essen!


Am 20. September war dann endlich der 1. Arbeitstag gekommen und natürlich war alles ein bisschen überwältigend. So viele Namen, Gesichter, Infos…neuer Job eben. Alles im normalen Bereich. Wie in Amiland so üblich läuft alles über Vornamen, was das Arbeiten sehr angenehm macht. Die Meisten haben anfangs nicht verstanden, dass ich eine der Volunteers bin, da ich nicht den üblichen Akzent habe. Sie dachten, ich wäre einfach eine neue Kollegin. Somit durfte ich gefühlte 38960497 Mal erklären, warum ich denn so gut Englisch spreche. 
 Der Hintereingang des NPIHN Gebäudes.


 Frontansicht.

Unser Office vorm Umbau, um mir meinen eigenen Schreibtisch zur Verfügung stellen zu können.

Das Haus in dem ich Wohne.



 Die Drei Damen vom Grill bzw. NPIHN: Neva, meine Chefin Rachel und Valerie.


Meine allerliebste Elisha.


Und die verrückte Dia vom Front Desk.


Die Arbeit an sich ist angenehm. Bisher war es recht abwechslungsreich, da ich zunächst in alles mit reinschnuppern durfte. Auch in die Tätigkeiten der Social Worker und der Therapists. Natürlich sind das nicht meine Aufgaben, aber für’s Verständnis des großen Ganzen doch wichtig. Das allerbeste sind die Kollegen. Alles ganz unterschiedliche Typen und alle wahnsinnig liebenswürdig. Elisha und Neva sind definitiv meine Lieblinge, mit denen ich auch privat was unternehme. Mit den beiden bleibt kein Auge trocken und kein Zwerchfell ungenutzt. Ich liebe die beiden Ladies ganz einfach und bin froh sie zu haben. 

Das allerbeste an der Arbeit bei NPIHN ist allerdings unsere kleine Josy. Alle lieben die kleine Prinzessin und prügeln sich quasi darum, mit ihr Zeit verbringen zu können. Meistens wandert die Kleine von einem zum anderen, da wir alle am besten relaxen, wenn wir mit ihr knuddeln oder das Laufen üben. Sie ist quasi unser aller „Pause auf Beinen“. Mit ihr entspannt man ganz einfach. So ein cooles und relaxtes Kind habe ich noch nie erlebt – gibt’s wahrscheinlich auch eher selten. Quengeln und heulen gibt es bei ihr nicht, es sei denn sie blutet oder bekommt eine Spritze. Ansonsten ist sie eine kleine Strahlefrau. Derzeit bin ich dabei ihr meinen Namen einzutrichtern, da er schließlich wirklich einfach ist. Aber irgendwie bekommt sie das „L“ nicht so recht hin. Also starrt sie nur auf meine Lippen und versucht zu verstehen wie ich diesen Laut hinbekomme. Super süß! 11 Monate habe ich noch um meine Mission zu erfüllen! 


 Unser Büro-Maskottchen, Berufsprinzessin und Entertainer vom Dienst.

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